Ätherische Öle sicher anwenden
Warum ätherische Öle verdünnen?
Ätherische Öle sind hoch konzentrierte Pflanzeninhaltsstoffe,
die durch Destillation, Expression und Extraktion aus Pflanzen gewonnen werden.
Dabei werden zur Gewinnung von ein paar Tropfen ätherischen Öls
große Mengen an Pflanzenmaterial benötigt.
Nach dem Gewinnungsverfahren sind sie hoch konzentriert
und müssen wieder auf eine natürliche, physiologische Konzentration zurück verdünnt werden, damit sie die Haut nicht reizen und gut verträglich sind.
Empfohlene Verdünnungskonzentrationen
Das sind allgemeine Empfehlungen und gelten nicht für alle Öle gleich, und nicht für alle Personen in allen Situationen.

Was sind Träger?
In der Aromapflege und Naturkosmetik werden zur Verdünnung
von ätherischen Ölen vor allem kaltgepresste Pflanzenöle verwendet.
Andere „Träger“ für ätherische Öle können auch
natürliche Bodylotionen, Cremen, Salben, Shampoo,… sein.
Für Anwendungen in Wasser z.B. bei einem Vollbad, braucht man einen Emulgator
(z.B. Vollrahm, Honig, Salz, Solubol), damit sich die ätherischen Öle im Wasser verteilen
und nicht nur obenauf schwimmen was die Haut und Schleimhaut reizen kann..
Faktoren für die Wahl der richtigen Verdünnung
Hautbeschaffenheit
Ist die Haut dick oder dünn?
Ätherische Öle werden bei Babys, Kindern und Senioren leichter
durch die dünnere Haut aufgenommen.
Geschädigte Haut wie etwa bei Neurodermitis und Schuppenflechte
ist auch durchlässiger und verlangt nach besonders vorsichtiger Dosierung.
Größe der Körperoberfläche
Es macht einen Unterschied, ob man eine kleine Fläche behandelt
oder eine Ganzkörpermassage macht.
Bei sehr kleinflächigen Anwendungen darf die Konzentration für Erwachsene 3% sein,
für ein Massageöl reicht 1%.
Art des ätherischen Öls
Die meisten ätherischen Öle werden in den empfohlenen Verdünnungen von 1–3%,
von gesunden Erwachsenen meistens problemlos vertragen.
Einige wenige Öle können aber auch bei diesen Verdünnungen Hautreizungen verursachen.
Diese muss man besonders sparsam dosieren (max.0.5%).
Dazu gehören: Oregano, Thymian Ct.Thymol, Zimtrinde, Nelkenknospe, Bergbohnenkraut, u.a.
Vorsichtig musst man auch bei phototoxischen ätherischen Ölen
wie Zitrusölen und Angelikawurzelöl sein.
Diese Öle nicht auf der Haut anwenden, wenn man vor hat,
danach an die Sonne oder ins Solarium zu gehen.
Bei ihrer Anwendung auf der Haut wird diese gegen UV-Licht empfindlicher
und man kann eine unerwünschte Hautreaktion bekommen.
Zeitraum der Anwendung
Bei chronischen Beschwerden und bei Produkten zur täglichen Körperpflege
(Körperöle, Lotionen,…) verwendet man niedrige Dosierungen über einen längeren Zeitraum an.
Dagegen werden bei akuten Beschwerden wie Schmerzen und Entzündungen
höhere Dosierungen über einen kürzeren Zeitraum von ein paar Tagen verwendet.
Duftsensibilität
Bei Kindern und Senioren sollte auf ihre sensiblere Duftwahrnehmung
Rücksicht genommen werden. Weniger ist mehr!
Ziel der Anwendung
Niedrige Dosierungen sprechen eher die Psyche an,
höhere Konzentrationen wirken besser bei körperlichen Beschwerden.
Säuglinge und Kleinkinder
Die Haut von Säuglingen ist sehr dünn und sensibel und es kann leichter zu Reizungen kommen.
Auch der Geruchsinn bei Säuglingen ist noch sehr empfindlich.
Hier bieten Hydrolate eine einfache und sichere Alternative.
Bei Säuglingen bitte kompetente Fachexperten zu Rate ziehen!
Für Kleinkindern nur geeignete ätherische Öle in niedrigsten Dosierungen (max. 0,5%) verwenden.
Bei Kindern bis zum 3. Lebensjahr müssen ätherische Öle,
die Kampfer, Menthol oder Oxide enthalten, gemieden werden.
Dazu gehören vor allem ätherische Öle von Kampfer, Minzen, Eukalyptus,
Cajeput und Niaouli, Rosmarin.
Diese können die Atemwege stark reizen und im schlimmsten Fall einen Atemstillstand auslösen.
Schwangerschaft
Eine werdende Mutter sollte “auf ihre Nase hören”
und ätherische Öle nur in niedrigen Verdünnungen anwenden.
Unverträglichkeit testen
Obwohl ätherische Öle bei richtiger Anwendung und Verdünnung sehr verträglich sind,
können sehr empfindliche Personen mit Hautreizungen oder allergischen Reaktionen reagieren.
Teste zuerst das ätherische Öl, das du verwenden willst auf der feinen Haut der Ellenbeuge.
Dafür 1 Tropfen des ätherischen Öls in 1 TL Trägeröl emulgieren,
wenig von der Mischung auftragen und beobachten.
Allgemein gilt:
Ein starkes Brennen oder ein Hautausschlag ist ein Warnsignal und keine Heilreaktion!
Dann solltest du das Öl nicht anwenden oder noch stärker verdünnen.
